Was die Protokollbücher und die älteren Leute von der Burgberger Feuerwehr erzählen
Erlebt, gelesen, gehört und aufgeschrieben von Oberbrandmeister E. Maier, erweitert von Klaus Lehmann und Edgar Bäuerle
Vorwort:
Das kleine Dorf Burgberg, im Raum von Hinter-Villingen, also auf der „magere Siete“ (so der Volksmund) gelegen, war im Laufe seiner Geschichte noch nie mit Reichtümern gesegnet.
So ist es kein Wunder, dass schon immer und bis zum heutigen Tage die Bürger ihre gemeinschaftlichen Einrichtungen zum großen Teil durch Eigenarbeit oder freiwillige Spenden selber erschaffen mussten.
Immer nach dem Motto: „Hilf Dir selbst dann hilft Dir Gott.“
Rückschauend kann man wohl mit Recht behaupten, der liebe Gott habe oft helfen müssen, auch bei der Feuerwehr.
Leider muss der Chronist feststellen, dass bei unserer Wehr in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts nicht gerne geschrieben wurde. Bis zum Jahre 1930 sind keine Vereinsprotokolle vorhanden.
Außerdem wurden im 2. Weltkrieg keinerlei Eintragungen gemacht. Wir sind daher für diese Zeiten auf die Erinnerungen der noch lebenden älteren Feuerwehrmänner angewiesen.
Wohl ist im Gründungsjahr von einem Konrad Reut als Schriftführer die Rede. Aufzeichnungen sind jedoch keine vorhanden.
Sehr aufschlussreich sind allerdings die Aktenbände „Feuerpolizei und Brandsachen“, die uns in dankenswerter Weise von der Gemeindeverwaltung zur Verfügung gestellt wurden.
Selbstverständlich gab es in unserer Wehr, wie überall im Leben, Höhen und Tiefen. Es gab Siege und Niederlagen. Auch von „Regierungskrisen“ wurde unsere Wehr nicht geschont.
Doch Meinungsverschiedenheiten und gelegentlicher Ärger wurden immer rasch überwunden. Denn wer andern in Not und Gefahr helfen will, muss das Wort der Kameradschaft über alles stellen.
Chronik
Feuerlöschen im 19. Jahrhundert
Ein geordnetes und genau geregeltes Feuerlöschwesen gibt es in unserem Ortsteil bereits urkundlich seit dem Jahre 1840.
Die Löschrotten, wie damals die Vorgänger der heutigen Feuerwehren genannt wurden, bestanden aus 9 Mann und wurden von dem damaligen Bürgermeister Weißer bestimmt.
Von 1840 bis 1893 wurden alle 2 bis 3 Jahre diese Löschmannschafen neu aufgestellt. Dies Listen befinden sich noch im Gemeindearchiv.
Leider sind keinerlei Hinweise vorhanden, mit welchen Gerätschaften diese „Spritzenmänner“ ausgerüstet waren und wie sie das Wasser an die Brandstelle brachten.
Sicher mit den legendären ledernen Feuereimern! Die Kübelspritze mit ihrem D-Schlauch, die noch immer im Spritzenhaus aufgehoben wird stammt sicher aus dieser Zeit.
Sie wird auch heute noch in Ehren gehalten.
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
Leider sind über die Gründung der Wehr selber keinerlei Aufzeichnungen vorhanden.
Bekannt ist nur, dass durch eine großherzige Spende des Burgberger Bürgers Herrn Grenier (wohnhaft im Haus Grenier in der ehemaligen Kinderweide) im Jahre 1901 die Wehr ausgerüstet und eine moderne fahrbare Hand-, Saug- und Druckspritze angeschafft werden konnte.
Diese aus bestem Material gefertigte Pumpe war bis zur Anschaffung einer TS 8 im Jahre 1943 das einzige „Löschfahrzeug“. Es darf nicht verschwiegen werden, dass dieselbe auch heute noch einsatzfähig ist. Sie wird von unseren Wehrmännern regelmäßig gepflegt und gewartet.
Die Alarmierung erfolgte durch Trompetensignale und Sturmläuten des Glöckchens auf dem damaligen Schulhaus.
Der Chronart erinnert sich noch gut, wie in seiner Jugend am Vorabend der Proben die Hornisten das Signal „Hab Acht“ bliesen und am darauffolgenden Abend 15 Minuten vor Beginn der Proben nochmals die Männer an ihren Dienst erinnerten. Die Wehr bestand aus dem Herrn Hauptmann, dem Adjutanten, den Obleuten (Gruppenführern) und den Mannschaften .
Dieselben waren eingeteilt in: Spritzenmannschaft, Hydrantenmannschaft, Leitermannschaft (große Leiter) und die Steiger (Hakenleitern). Außerdem gab es noch die Hilfsmannschaft, genannt „die Wilden“. Das waren alles Männer im feuerwehrpflichtigen Alter, die nicht der aktiven Wehr angehörten.
Dieselben mussten bei den Hauptproben und bei den Bränden antreten, um man darf es wohl sagen im Schweiße ihres Angesichts, die Pumpe in Gang zu setzen. Wer nicht erschien, wurde mit Strafe von 1,- RM belegt. Ansonsten waren die Hauptproben aber eine sehr beliebte Einrichtung; gab es doch danach ein von der Gemeinde gestiftetes Fass Freibier.
Es wird erzählt, dass dabei manchmal so kräftig und lange „gelöscht“ wurde, dass die letzten am Sonntagmorgen gewartet haben, um dann, auf Schleichwegen mit dem Helm unter dem Arm, nach Hause zu gehen. Es soll auch vorgekommen sein, dass nach einer Versammlung fast alle Männer wegen „Übersitzen“ (natürlich in der Wirtschaft) eine Strafe zahlen mussten.
Zu unserem Bedauern ist von der Gründung bis zum Jahre 1930 nur ein einziges „Dokument“ in unseren Händen. Dabei handelt es sich um ein Lichtbild, das beim 50-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Mönchweiler im Jahre 1922 aufgenommen wurde. Es sind Königsfelder und Burgberger Feuerwehrmänner.
Erkannt werden noch: Simon Obergfell, Wilhelm Götz, Mathias und Fritz Obergfell, Andreas Maier, Paul Kachler „Feuerwehrhauptmann“ von Königsfeld, Gustav Schittenhelm von Burgberg.
Königsfelder und Burgberger Wehrmänner beim 50 jährigen Juiläum der Feuerwehr Mönchweiler (1922)
1927
In der Nacht vom 6. zum 7. Juli wurde Katastrophenalarm gegeben. Was war geschehen? Ein schweres Gewitter mit Hagelschlag gingüber unser Dorf und den Raum Königsfeld nieder.
Ein Wolkenbruch ließ den Rotwald- und den Hörnlebach zu reißenden Strömen anschwellen.
Die Fluten des Rotwaldbaches rissen beim Sägewerk Rieger Balken, Bretter und ganze Baumstämme mit. An den Brücken, bei der Hutzelmühle, am Weiherdamm (zwischen dem Haus Schwarzwälder Jakob und Rosel Eichner) und der „Lindenbrücke“ stellten sich die Hölzer quer zum Bachbett, das Heu, das das Wasser von den Wiesen weggespült hatte, dichtete die Zwischenräume fast wasserdicht ab.
Die ganze Talsohle war ein großer See. Die Feuerwehrleute, die links des Hörnlebaches wohnten, konnten nicht zum Spritzenhaus gelangen. Das Hochwasser hatte ihnen den Weg abgeschnitten. Am Morgen des 7. Juli bot sich dann ein trauriges Bild: die Felder und Gärten waren vom Hagel zerschlagen, die Ernte war vernichtet.
Überall lagen taubeneiergroße Hagelkörner, die Brücke bei der Hutzelmühle drohte einzustürzen. Die Weiherdammbrücke sowie die „Lindenbrücke“ hatten dem Druck der angestauten Wassermassen nicht mehr standhalten können und wurden einfach weggerissen.
Für uns Buben war der Tag natürlich ein besonderes Ereignis: durften wir doch mit Brüh- und Waschzubern in der „großen Wiese“ herumpaddeln und dem Hutzelmüller sein weggeschwemmtes Brennholz einsammeln. Als Belohnung gab es nachher von der Hutzelmüllerin ein großes „Mussbrot“.
1932/33
Die Weltwirtschaftskrise und damit verbundene Arbeitslosigkeit gingen finanziell auch nicht an der Feuerwehr vorbei. So berichtet das Protokoll,dass im Jahre 1932 infolge der Notlage kein Beitrag erhoben werden konnte. In den Jahren vorher war der Jahresbeitrag auf 0,50 RM festgesetzt.
Trotzdem konnte der Kassenwart bei der Generalversammlung den stolzen Kassenbestand von 57,05 RM vorweisen. Das war damals eine beachtlicheSumme. 1933 wurde dann der Beitrag auf 0,20 RM festgesetzt.
Die sogenannte „Kampfzeit“ und die darauffolgende „Machtübernahme“ durch die Nationalsozialisten berührte unsere Feuerwehr nicht. Wohl gab es in unserer Gemeinde auch zwei politische Gruppen, die einen tendierten nach links, die andere Gruppe nach rechts. Über eines war man sich aber einig: Parteipolitik hatte in der Feuerwehr nichts zu suchen.
1934
Am 21. Mai 1934 trat der langjährige Kommandant Jakob Müller vons einem Amt zurück. Bereits am 25. Mai wurde Fritz Obergfell vom „Kreisfeuerwehrvorsitzenden“ (der Name wurde im Protokoll nicht genannt) zum „Feuerwehrhauptmann“ernannt.
Der 18. November 1934 brachte für viele Bürger den langersehnten Tag, an dem die neue Wasserleitung eingeweiht werden konnte. Die Bürger, die auf den Höhen ihre Häuser hatten, bezeichneten diesen Tag als den schönsten Feiertag ihres Lebens.
Selbstredend wollte bei diesem Fest die Feuerwehr auch zeigen, welchen Vorteil diese Einrichtung für das Feuerlöschwesen mit sich bringt. Bei einer großen Feuerwehrprobe sollten die neuen Hydranten in Betrieb genommen werden. Doch, oh Schreck! DasWasser, das aus den Strahlrohren sprühen sollte, war nur ein kleines Rinnsal.
Ein Spaßvogel (oder war es Gehässigkeit?) hatte in der Nacht den Spülschieber bei der Sägemühle aufgedreht, und der Hochbehälterwar leergelaufen.
Im selben Jahr berichtet das Protokollbuch über einen „Feuerschutztag“ bei dem von einer Schauübung mit anschließendem Tanzvergnügen die Rede ist.
1935
Im Jahre 1935 nahm die Burgberger Wehr am 32. Landesfeuerwehrtag in Villingen teil.
Außerdemwurde das 50-jährige Jubiläum der Neuhausener Kameraden besucht.
1936
Mit ihrem 50. Jubelfest, am 14. Juni 1936 hatten die Kameraden der Königsfelder Nachbarwehr anscheinend Pech. Es wird berichtet, dass diese Veranstaltung buchstäblich ins Wasser fiel; es habe den ganzen Tag geregnet.
Im selben Jahr gab es in der Wehr auch eine „Regierungskrise“. Am 21. Oktober hat Fritz Obergfell den Kreisfeuerwehrführer Wehrle aus Furtwangen gebeten, ihn von seinem Amt zu entbinden. Einige Feuerwehrmänner haben sich abgemeldet.
Allerdings dauerten diese Unstimmigkeiten nicht lange. Kreisfeuerwehrführer Wehrle bat den langjährigen Hauptmann Jakob Müller, das Amt wieder zu übernehmen; die Männer, die sich abgemeldet hatten, waren bereit, wieder mitzumachen und der Frieden war wieder hergestellt.
Ab 1936 sind leider keine Protokolle mehr vorhanden. Nachforschungen ergaben, dass sehr wohl auch weiterhin von den Versammlungen und Proben Aufzeichnungen gemacht wurden. Am Ende des 3. Reiches war man aber der Ansicht, dass der letzte Satz, der immer lautete: „Mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer Adolf Hitler“, nicht unbedingt der Nachwelt erhalten bleiben sollte.
Deshalb wurden die Aufzeichnungen 1945beim Einmarsch der Franzosen verbrannt.
Aus diesem Grunde ist auch nichts über die Geschehnisse des 2. Weltkrieges aktenkundig. Es steht lediglich fest, dass keinerlei Brände oder kriegerische Vorkommnisse den Einsatz der Feuerwehr erforderlich gemacht hatten.
Bedingt durch die Einberufung der Männer zum Kriegsdienst, musste die Wehrführung im Jahre 1944 auch Frauen zum Feuerwehrdienst heranziehen. Wie der verstorbene Ehrenkommandant Jakob Müller beim 50-jährigen Jubiläumberichtet, haben ihm die Proben mit den Mädchen großen Spaß gemacht.
Eine Bürgerin hat uns erzählt: „Wir mussten wie die Soldaten antreten, auf Kommando stillstehen und mit Leitern auf dem Rücken zur Sägemühle marschieren (natürlich im Gleichschritt), um dann mit Hilfe von Leitern die Wände hochzuklettern.“ In dieser Zeit fiel auch die Anschaffung der ersten Motorspritze, einer TS 8. Angetrieben wurde dieselbe mit einem belgischen „Breuer“-Zweitakt-Motor mit Wasserkühlung.
1945
Am 20. April 1945 gegen 16 Uhr endete für Burgberg der 2. Weltkrieg und das „Tausendjährige Reich“. Die Panzerspitzen der französischen Streitkräfte rollten durch unseren Ort in Richtung Villingen. Dank der Fürsprache von Monsieur Edmond Macaine, eines französischen Feldwebels, der für längere Zeit seiner Kriegsgefangenschaft in Burgberg als landwirtschaftlicher Arbeiter stationiert war, kam es zu keinerlei Übergriffen und Plünderungen.
Alle männlichen Bürger, die nicht bei der Wehrmacht waren, konnten zu Hause bleiben. Nach dem verlorenen Krieg ging man bereits im Juni 1945 daran, den noch im Krieg gefassten Plan, einen neuen Spritzenschuppen zu bauen, zu verwirklichen.
Der bisherige wurde das Lager der Ein- und Verkaufsgenossenschaft gebraucht. Der Chronist erinnert sich noch, wie er in Vertretung seines Vaters bei diesem Bau unter Anleitung von Zachäus Walter und Burkhard Jäger „Handlanger“ machte.
Selbstredend waren die Arbeitsleistungen unentgeltlich. Freibier wurde auch keines gespendet! Es gab in dieser Zeit überhaupt kein Bier. Nur der Gastwirt Gustav Schittenhelm brachte ab und zu ein selbstgebranntes Schnäpschen.
1946
Die eigentliche Stunde Null war für die Feuerwehr allerdings erst am 4.Mai 1946.
An diesem Tag war die erste Feuerwehrprobe nach dem Krieg. Es erschienen etwa 45 Männer, ein ganzer Teil davon waren heimgekehrte Soldaten, die sich für den Dienst in der Wehr zur Verfügung stellten.
Unter Leitung von Bürgermeister Christian Müller wurde auf demokratische Art die Wehrführung gewählt. Wehrführer wurde Wilhelm Götz, sein Stellvertreter Emil Maier.
1947 ordnete die französische Besatzungsmacht an, dass Burgberg nur noch neun Feuerwehrleute haben darf. Kommandant Götz hatte nun die undankbare Aufgabe, die restlichen Männer nach Hause zuschicken.
Im selben Jahr begann dann die sogenannte „Entnazifizierung“, das heißt: alle Männer, die irgendwie einmal einer nationalsozialistischen Organisation angehört hatten, wurden „unehrenhaft“ aus der Feuerwehr ausgeschlossen.
Da von den verbliebenen neun Mann noch einige unter diesen Ausschluss fielen, hatten wir nun überhaupt keine Feuerwehr mehr. Doch der damalige Landrat wusste sich zu helfen: Auf Vorschlag des Kommandanten wurden einfach 9 Mann zur Feuerwehr „dienstverpflichtet“.
Das Kuriosum dabei war, dass die Ausgeschlossenen nun wieder verpflichtet wurden. Zu diesen gehört auch der Schreiber dieser Zeilen.
1949
Im Jahre 1949 gab es im Gemeinderat mit W. Götz Meinungsverschiedenheiten, daher legte er am 5. August sein Amt als Kommandant nieder. Anlässlich einer außerordentlichen Versammlung am 31.August wurden dann Emil Maier als Wehrführer und Fritz Kubas als Stellvertreter gewählt.
1951
Das Jubiläumsjahr 1951 begann mit dem Besuch des 50-jährigen Jubiläums der Feuerwehr Nussbach, wobei die Burgberger zum ersten Mal bei Wettkämpfen teilnahmen. Die Motorspritze und die Schläuche wurden in einem PKW-Anhänger und die Wettkämpfer mit Motorrädern zum Wettkampfort befördert.
Beim Wettkampf selbst sprang unsere alte Motorspritze zum allgemeinen Erstaunen sofort an. Doch ein Mann am Strahlrohr war darüber so verblüfft, dass er ganz vergaß, den Wasserstrahl auf die Fallklappe zu richten.
Dadurch gingen natürlich wertvolle Sekunden verloren. Bei der Siegerehrung waren wir sehr erstaunt, dass wir trotzdem nicht zu den Letzten gehörten.
Das 50-jährige Jubiläum am 14. und 15. Juli 1951
Mitten in den Festvorbereitungen erreichte uns am Freitagabend ein Hilferuf aus dem Nachbarort Weiler. Ein Blitzschlag hatte das Anwesen des Zimmermeisters Willi Weißer in Brand gesetzt.
Da die meisten Feuerwehrmänner bereits mit den Aufbauarbeiten auf dem Festplatz beschäftigt waren, traf die Wehr verhältnismäßig schnell am Brandplatz ein und konnte als Verstärkerpumpe bei der Löschwasserförderung eingesetzt werden.
Zum Glück hatten die Männer, die nicht bei der Feuerwehr waren, den Aufbau des Festplatzes fortgesetzt, so dass am Samstag Abend das Festbankett pünktlich beginnen konnte.
Als Ehrengäste konnten u.a. begrüßt werden: Oberregierungsrat Bergmann, Kreisbrandmeister Görlacher, Stadtbrandmeister Jordan Senior, alle Villinger. Kreisbrandmeister Görlacher konnte an diesem Abend 5 Goldene und 28 Silberne Ehrenzeichen an langjährige Feuerwehrmänner überreichen.
Außerdem konnte der Kommandant den langjährigen „Hauptmann“ und Gründungsmitglied Jakob Müller zum Ehrenkommandanten und die Gründungsmitglieder Christian Müller, Christian Weißer, Johann Maier und Mathias Schremm zu Ehrenmitgliedern ernennen.
Als Festmusik spielte der Musikverein Buchenberg. Wir freuen uns deshalb besonders, dass dieselbe Musik auch beim 75. Jubelfest sich bereit erklärt hat, als Festkapelle mitzuwirken.
Der Sonntagmorgen war den Wettkämpfen vorbehalten. Etwa 10 Wehren der Nachbarorte beteiligten sich daran. Leider sind über die Reihenfolge der Wettkampfergebnisse keine Aufzeichnungen vorhanden.
Da zu dieser Zeit noch keine Leistungsspangen verliehen wurden, bestanden die Preise aus Getränken, Wurstkörben und Uniformteilen.
Lebhaftes Treiben herrschte auf dem Festplatz bei den Wettkämpfen. Bei strahlendem Sonnenschein setzte sich am Sonntagnachmittag der Festzug in Bewegung. Alle Nachbarwehren, 12 an der Zahl, beteiligen sich daran.
Viel bewundert wurden auch die 6 „Schappelmaidle“, die den Festzug anführten.
Als besondere Attraktion führte dann eine Schülerfeuerwehr einen Löschangriff vor.
Nach dieser gelungenen Vorführung unserer Buben, richteten die Gastgeber ihre Blicke immer sorgenvoller zum Himmel. Schwarze Regenwolken zogen am Horizont herauf. Und tatsächlich gegen 17 Uhr gab der Wettergott das Kommando „Wasser marsch“!
In wenigen Minuten hatten sich die Gäste in die nahen Gastwirtschaften geflüchtet. Das Fest war aus. Da die Wehr zu dieser Zeit noch keine Kameradschaftskasse hatte, waren es doch knapp 800,- DM, die der Gemeindekasse übergeben werden konnten.
1954
Nach 1951 gab es nun wieder ein „Tief“ in der Feuerwehr. 1954 war die Mannschaftsstärke noch ganze 14 Männlein, so dass sich Bürgermeister Hettich gezwungen sah, alle Männer im feuerwehrpflichtigen Alter in das Rathaus zu einer Besprechung zu laden.
Es wurde dort bekannt gegeben, dass der Gemeinderat beschlossen habe, die Feuerwehr-Schutzabgabe drastisch zu erhöhen. Und siehe da, plötzlich war die Wehr auf die stolze Zahl von 45 Männern angewachsen.
In diesem Jahr wurde nun auch der längst gewünschte Schlauchtrockenturm gebaut.
Im selben Jahr wurde auch eine Kameradschaftskasse eingerichtet. Der Anfangsbestand betrug 8,80 DM.
1958
Der 3. Januar 1958 bescherte uns dann endlich die dringend notwendige neue Motorspritze. Am 31. Mai wurde dieselbe durch die Herren Oberregierungsrat Kaiser und Kreisbrandmeister Görlacher offiziell der Wehr übergeben.
Anschließend wurden Ehrenzeichen verliehen und der Kommandant zum Oberbrandmeister befördert.
1959
DasJahr 1959 berichtet nun von einer Fastnachtsveranstaltung und einem Waldfest, das allerdings wegen Regen verschoben werden musste. Am 25.Oktober wurde zum ersten Mal ein Ausflug unternommen.
Diese Ausflüge sind seither zum festen Bestandteil des Jahresprogramms geworden. Sie dauerten je nach Wunsch der Männer ein, zwei, einmal sogar drei Tage. Die Ziele waren: der Schwarzwald, die Schweiz, Österreich unddas Rheinland bis Koblenz.
1960
Das Jahr 1960 begann mit einem Kurs in Erster Hilfe. Die Ausbilder kamen von Bad Dürrheim. Die Prüfung und der Abschluss dauerten bis in den frühen Morgen.
Über das Feuerwehrfest in Neuhausen am 16. Juli berichtet das Protokollbuch: „Bei Fassbier und Bombenstimmung konnten wir Burgberger souverän unsere Maßkrüge heben und die am Nachbartisch gierigen Auges hausende Nachbarwehr Weiler sehen.
Die nach dem köstlichen Nass lechzenden Weilermer wussten mit ihrem Fass nichts besseres anzufangen, als dessen nicht ganz kleinen Inhalt, trotz Hemdsärmel und drei Ersatzhahnen beim Anstechen, den armen Königsfeldern hinter den Kittelkragen zu spritzen.
Unsere Kameraden von der Motorspritze (Wettkampfgruppe) konnten den „1.Platz von hinten“ erkämpfen, dafür winkte ihnen ein Preis in Form einer Torte und einer kleinen Speckseite sowie eine der schönsten Festdamen.
1961
Von einem Waldfest in „obere Müllers“ Wäldle am 27. und 28. Mai 1961 wird berichtet, dass dam Sonntagabend der Schnee 25 cm hoch auf den verlassenen Tischen lag. Die enttäuschten Feuerwehrmänner sangen auf dem Heimweg das Kinderlied: „Ah, ah, ah, der Winter der ist da !“ .
Der Kommandant gab seinen Männern den Rat: „Lerne ertragen, ohne zuklagen“. Dreimal ist auch von Fastnachtsveranstaltungen die Rede, die immer gelungen waren.
Da der Besuch aber von Jahr zu Jahr nachließ, so dass die Einnahmen die Unkosten nicht deckten, kamen die Verantwortlichen zu dem Schluss, dass Burgberg doch nicht der richtige Ort für solche Veranstaltungen sei.
Das Protokollbuch: „Am Morgen kam dann zum Katzenjammer auch nochder Kassenjammer“.
1963
1963wurde bei der Generalversammlung der junge Kamerad Hans-Werner Weisser zum Stellvertretenden Kommandanten gewählt. Er hat im Jahr zuvor die Feuerwehrschule in Bruchsal besucht.
In der Nacht vom 6. auf den 7. April hatte die Wehr, nach beinahe 3 Jahrzehnten, den ersten Ernstfall zu verzeichnen. Durch Versagen eines Ölofens brach im neu erbauten, noch nicht bewohnten Bungalow des Gastwirts Otto Schittenhelm ein Brand aus.
Als das Feuer bemerkt wurde, hatte es in dem Holzhaus schon Ausmaße angenommen, dass nichts mehr zu retten war. Zu allem Unglück ist auch noch die Motorspritze durch einen Pumpendefekt ausgefallen.
Nach einem Telephongespräch mit unserer Nachbarwehr Königsfeld ist dann der damalige Kommandant König mit seinen Maschinisten mit ihrem Löschfahrzeug angefahren, sodass die Löscharbeiten ihren Fortgang nehmen konnten.
1964
Die Freiwillige Feuerwehr Fischbach feierte 1964 ihr 75-jähriges Jubiläum. Selbstverständlich beteiligten sich auch unsere Männer recht intensiv daran. Bei den Wettkämpfen konnte eine Gruppe unter Führung von Hans-Werner Weisser das Leistungsabzeichen in Bronze erwerben.
Beim Festbankett konnte der Burgberger Kommandant in einer humorvollen Ansprache den Fischbachern einen großen Brotlaib und eine große Wurst überreichen.
Der Grund für dieses ungewöhnliche Geschenk war folgender: Im Scherz behaupteten die Fischbacher (insbesondere Kommandant Weißer) seit einigen Jahren, die Burgberger seinen nur deshalb so reich geworden, weil sie früher den „Handwerksburschen“ das Brot, das diese in Fischbach erbettelt hätten, wieder abgenommen hätten.
Und deshalb brachte die Burgberger Feuerwehr dieses und die Wurst als Zinsen bei diesem Festbankett wieder zurück.
1965
Selbstredend mussten wir den beiden anderen Nachbarwehren bei ihrem Jubiläum auch ein originelles Geschenk überreichen. So beim 25. Jubelfest der Kameraden in Weiler am 24. und 25. Juli 1965.
Da die Weilermer einen Nachtfalter (bei uns „Müller“ genannt) „Burgberger“ nennen, haben wir ihnen zwei Exemplare, selbstverständlich unter Glas, überreicht. Sie hängen heute noch in der „Krone“ über dem Stammtisch.
Die Kameraden von Erdmannsweiler erhielten bei ihrem 25. Jubiläum eine „Weiberfalle“. Die Ortschaft hat zwar seit eh und je einen Ortsteil mit dem Namen „Weiberfalle“ doch eine richtige Falle haben sie erstseit ihrem Jubelfest.
1965bei den Wettkämpfen in Obereschach konnten sich unsere Wettkampfgruppenerstmals an die Spitze aller teilnehmenden Wehren setzen. Die Gruppe der Oberstufe unter Führung von Gruppenführer Hans Hettich konnte den ersten Platz und die Gruppe der Sonderstufe unter dem Kommando des Stellvertretenden Kommandanten Hans-Werner Weisser den zweiten Platz erkämpfen.
Groß wardie Freude über den Sieg!
1966
1966 konnten die Wettkampferfolge des Vorjahres fortgesetzt werden. Beim Feuerwehrfest am 11. Juni in Brigach konnte die Gruppe von Adolf Müller wiederum als kreisbeste Gruppe den Wettkampfplatz verlassen.
Da am selben Tag in Burgberg das neue Schulhaus eingeweiht wurde, konnte das Ergebnis noch während der Einweihungsfeierlichkeiten bekannt gegeben werden. Die Freude und der Jubel der Burgberger waren natürlich groß.
1971
Seit langem war es schon der Wunsch des Kommandanten, innerhalb der Wehr eine Musikkapelle oder gar einen Spielmannszug zu gründen. Im Jahre1971 wurde dann der Spielmannszug mit anfänglichen Schwierigkeiten aus der Taufe gehoben.
1967
Mittlerweile war es nun schon zur Tradition geworden, dass die Wehren von Weiler, Fischbach, Erdmannsweiler und das Rote Kreuz von Fischbach bei den jeweiligen Sommerfesten eine Löschvorführung veranstalteten.
So auch im Jahre 1967 bei unserem Sommerfest. Dabei beteiligte sich auch eine Jugendgruppe von Burgberg mit einer lustigen Brandbekämpfung.
Im Herbst dieses Jahres führten die Kameraden vom DRK Fischbach einen Kursus für Erste Hilfe mit unseren Feuerwehrmännern durch. Der Abschluss dieses Lehrganges wurde im Café „Nonnenmühle“ gefeiert. Bei dieser Gelegenheit konnte der Kreisbrandmeister Hog dem Oberlöschmeister Wilhelm Maier das Feuerwehrabzeichen in Gold für 40-jährige Dienste in der Feiwilligen Feuerwehr überreichen.
Am selben Tag wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
1969-1972
1969 berichtet das Protokollbuch von einer Schauübung in Erdmannsweiler, bei dem auch unsere Wehr mit wirkte. Das Protokoll wörtlich: „Trotz guter Vorbereitung fiel die Schau aus, weil das Wichtigste, für genügend Wasser zu sorgen, vergessen wurde.
Das Rinnsal an der Zapfstelle war so dünn, dass es auf seinem Weg zum Strahlrohr verdunstete. Allerdings der Bierhahn im Festzelt hatte keinerlei Schwierigkeiten.“
Bei der Generalversammlung wurde die Anschaffung der Musikinstrumente für den Spielmannszug beschlossen.
Unser langjähriger Bürgermeister Andreas Hettich legte mit Ablauf des Jahres 1969 sein Amt als Bürgermeister nieder. Bei der feierlichen Verabschiedung wurde er aufgrund seiner Verdienste für das Feuerlöschwesen zum Ehrenmitglied der Feuerwehr ernannt.
Sein Nachfolger, Herr Schneider, bemühte sich nun um die Anschaffung eines Löschfahrzeuges LF 8.
Sein Wunsch war für alle 3 Gemeinden seines Dienstbezirkes, nämlich Fischbach, Erdmannsweiler und Burgberg, Fahrzeuge des gleichen Fabrikates zu kaufen.
Doch hier konnten die Gemeinderäte und Wehren nicht unter einen Hut gebracht werden. Wir Burgberger entschieden uns dann für einen „Opel“ und für die Bestückung der Firma Ziegler.
Braucht kaum erwähnt zu werden, dass die Freude bei den Feuerwehrmännern über die Anschaffung groß war, doch schon bald stellte sich nämlich heraus, dass das alte Spritzenhaus für das bestellte Fahrzeug zu klein war.
Was tun? Die Gemeindekasse war leer. Kurz entschlossen entschieden sich die Wehrmänner in Eigenarbeit ein neues, massives Gerätehaus zu bauen. Gesagt, getan. Am Fastnachtsmontag 1971 wurde mit den Erdarbeiten begonnen.
Die Männer leisteten insgesamt 2076 Arbeitsstunden ohne jede Bezahlung, auch Nichtfeuerwehrleute wie Edgar Borowski und Alfons Fröhle haben als Baufachleute zum Gelingendes Neubaues mitgewirkt.
Bereits im Spätsommer desselben Jahres konnte das Richtfest gefeiert werden.
Bereits Ende Juni konnte das neue Löschfahrzeug in Giengen an der Brenz abgeholt werden. In dankenswerter Weise waren die Kameraden aus Dauchingen bereit, das Fahrzeug bis zur Fertigstellung des Gerätehauses in ihren Räumen unterzustellen.
Mit Ablauf des Jahres 1971 war die Dienstzeit des Kommandanten Emil Maier abgelaufen.
Da er sich nicht mehr zur Wahl stellte, wurde sein bisheriger Stellvertreter, Oberlöschmeister Hans-Werner Weisser, zum neuen Kommandanten gewählt. Sein Stellvertreter wurde Wilhelm Rapp.
1972-1976
Am 29. Januar 1972 übergab anlässlich einer Feierstunde im Rathaussaal Emil Maier sein Amt, das er 23 Jahre inne hatte, seinem gewählten Nachfolger.
Als Anerkennung für seine geleistete Arbeit wurde er zum Ehrenkommandanten ernannt.
Kommandant Weisser organisierte in den folgenden Jahren jeden Sommer eine Wanderung, die nicht nur bei den Feuerwehrmännern, sondern auch bei der gesamten Bevölkerung großen Anklang fand.
Die obligatorischen Jahresausflüge wurden nicht nur fortgesetzt, sondern auf zwei und sogardrei Tage ausgedehnt.
Kreisbrandmeister Hog konnte am 6. Oktober 1972 und am 3. Januar 1975 insgesamt 8 Männern das Feuerwehrabzeichen in Silber überreichen. Infolge der Gemeindereform endete am 25. August 1975 die Selbstständigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Burgberg; von diesem Tage an ist sie eine Teilortswehr der Freiwilligen Feuerwehr Königsfeld.
Bei der am obigen Tag stattgefundenen Generalversammlung der Gesamtwehr wurden Peter Pfeffinger als Kommandant und Hans-Peter Rapp als dessen Stellvertreter gewählt. Die Teilortswehren verwalten sich jedoch wie bisher selbst.
Über die Pfingstfeiertage 1976 feierten die Burgberger den 75.Geburtstag ihrer Feuerwehr. Das Festzelt wurde bei strömendem Regen am „Hochwald“ aufgebaut. Beim Festbankett am Freitagabend überreichte der Festpräsident, Herr Bürgermeister Ziegler, der Wehr eine neue TS8 als Jubiläumsgeschenk.
Höhepunkt des Abends war der „Große Zapfenstreich“, gespielt vom Spielmannszug Burgberg und der Trachtenkapelle Buchenberg. Den Choral sang der gemischte Chor aus Mariazell und Burgberg.
Die Kommandos gab Ehrenkommandant Emil Maier. Ein langer Festzug bewegte sich am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein Richtung Festplatz. Ein bunter Abend mit Hansel Krönauer, Fax dem Musikclown, Heinz Gerwin als Conferencier und den Neckartaler Musikanten brachten der Burgberger Feuerwehr ein volles Festzelt.
Feuerwehr Burgberg 1976 anlässlich des 75 jährigen Jubiläums
1977
Feueralarm gab es am 10. September 1977 um 13.30 Uhr. Durch Unachtsamkeit bei Schweißarbeiten war der ehemalige Stall des Gasthauses „Zur Linde“in Brand geraten.
Die meisten Feuerwehrmänner waren auswärts bei der Arbeit, so mussten die Kameraden aus Königsfeld und die dortige Jugendfeuerwehr zu Hilfe gerufen werden.
In der Jahreshauptversammlung am 07.Januar 1977 wurde Karlhans Baumstark zum Dank für seine Verdienste um die Feuerwehr Burgberg zum Ehrenfeuerwehrmann ernannt.
Herr Baumstark übergab bei diesem Anlass der Jugendfeuerwehr ein Tischfussballspiel als Geschenk.
Auf Einladung von Herrn Baumstark fuhr der Spielmannszug zusammen mit der Jugendfeuerwehr zum ersten Mal nach Jenesien in Südtirol.
1979
Vom 29. Juni bis 30. Juni 1979 feierte der Spielmannszug und die Jugendfeuerwehr ihr 10 jähriges Bestehen (siehe Bericht des Spielmannszuges).
Eine Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Jenesien konnten die Burgberger bei der Hauptprobe am 26. Oktober 1979 begrüßen.
1980
Bei einem schweren Verkehrsunfall am 31. Oktober 1980 musste die Feuerwehr Aufräumungsarbeiten übernehmen. Einen weiteren Alarm gabes noch kurz vor Jahresende. Im Rahmen einer Landeskatastrophenübung wurde der Absturz eines Flugzeuges simuliert.
Die Burgberger Feuerwehr hatte die Aufgabe, das Übergreifen des Feuers auf die umliegenden Häuser zu verhindern.
1981
1981 lief die Amtszeit von Hans Werner Weißer als Abteilungskommandant aus. Hans Werner Weißer stellte sich nicht mehr zur Wahl. Der bisherige Stellvertreter, Willi Rapp, wurde einstimmig zum Nachfolger gewählt. Adolf Müller wurde ebenfalls einstimmig zum stellvertretenden Kommandanten gewählt.
Im Rahmen einer Feierstunde im Gerätehaus wurde Hans Werner Weißer am 25. Februar 1982 verabschiedet und die Nachfolger in ihre Ämter eingeführt.
1982
Am 14. August 1982 konnten gleich zwei Gruppen der Feiwilligen Feuerwehr Burgberg in Furtwangen das Leistungsabzeichen in Gold erringen.
Unsere Feuerwehrkameraden aus Jenesien erwarteten wir am 25. September 1982 zu einem Gegenbesuch.
Mit dem Austausch von Partnerschaftsurkunden wurde eine mehrjährige Freundschaft besiegelt und gebührend gefeiert.
1984
Nach einer Geburtstagsfeier beim Ehrenkommandanten und einer Verlobungsfeier eines Feuerwehrkameraden wurden die Feuerwehrleute in der Nacht vom 21. Juli auf den 22. Juli 1984 durch die Sirene aus ihrem kurzen Schlaf gerissen.
Im Gasthaus „Nonnenmühle“ war im Erdgeschoss ein Brand ausgebrochen. Das dort gelagerte Heu und Stroh bot dem Feuer reichlich Nahrung und es entwickelte große Rauchwolken.
Mit Hilfe des Rüstwagens der Kameraden aus St. Georgen konnte ein Übergreifen des Feuers auf die oberen Stockwerke verhindert werden. Die Brandursache wurde niegenau geklärt.
Um 02.10 Uhr nachts am 02. März 1985 riss das Heulen der Sirenedie Einwohner von Burgberg aus dem Schlaf. Das alte Doppelhaus Weißer- Hackenjos stand in Flammen. Zusammen mit den Kameraden aus Königsfeld,gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf das Nachbarhaus und einenSchuppen zu verhindern. Insgesamt waren 50 Feuerwehrleute im Einsatz.Zwei junge Schafe kamen in den Flammen um. Brandursache war vermutlicheine im Stall aufgestellte Rotlichtlampe.
1985
1985 berichtet das Protokollbuch von einem erlebnisreichen Ausflug nach Jenesien. Die Burgberger Feuerwehrmänner und ihre Frauen wurden von Bürgermeister Alois Plattner und Feuerwehrkommandanten Josef Gamper herzlich begrüßt.
Bei der Generalversammlung wurde unser langjähriger Jugendwart Alfred Hettich vom Kreisjugendwart Bau mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehren ausgezeichnet.
1986
Am 14. März 1986 wurden Erich Jäger und Emil Maier mit dem Goldenen Ehrenzeichen für 40 jährigen Dienst in der Feuerwehr ausgezeichnet.
1987
Mit großer Mehrheit wurde Willi Rapp in der Hauptversammlung vom 17. Januar1987 wieder als Abteilungskommandant gewählt. Sein Stellvertreter Adolf Müller stellte sich wegen der Doppelbelastung als Stabführer des Spielmannszuges nicht mehr zur Wahl.
Zu seinem Nachfolger wurde Siegfried Maier gewählt.
Mit viel Fleiß wurde an einem Toilettenanbau beim alten Gerätehaus gearbeitet. Das erforderliche Material wurde von der Gemeinde gestellt.
Unter Leitung des Gruppenführers Siegfried Maier konnte beim Kreisfeuerwehrtag am 28.August 1987 in Schwenningen das Leistungsabzeichen in Silber erworben werden.
Bedingtdurch den Wegzug des Gesamtkommandanten Peter Pfeffinger musste am 23. Oktober 1987 in der Hauptversammlung der Gesamtwehr ein neuer Gesamtkommandant gewählt werden.
Heinz Fleig vereinigte 94,2 % der abgegebenen Stimmen auf sich und wurde neuer Kommandant der Gesamtwehr.
1988
Nach 13 jähriger erfolgreicher Tätigkeit als Jugendwart übergab Alfred Hettich die Jugendfeuerwehr am 05.Februar 1988 in die Hände von Klaus Schwarzwälder.
Er blieb der Jugendfeuerwehr jedoch als stellvertretender Jugendwart erhalten.
Lieben Besuch erhielten die Burgberger am 22.August 1988 aus Jenesien. Unsere Freunde aus Jenesien kamen am Abend in unserem Ort an.
Am folgenden Vormittag wurden sie als „Staatsgäste“ von Bürgermeister Ziegler im Rathaussaal in Königsfeld empfangen.
Insgesamt verbrachten wir drei schöne Tage mit unseren Freunden aus Jenesien.
Das Leistungsabzeichen in Gold konnten zwei Gruppen Der Burgberger Feuerwehr am 06.August 1988 aus Riedböhringen mit nach Hause nehmen.
Beim Festbankett anlässlich des 50 jährigen Jubiläums der Nachbarwehr Weiler wurde Adolf Müller mit dem goldenen Ehrenzeichen und Siegfried Maier mit dem silbernen Ehrenzeichen dekoriert.
1990
Infolge starker Stürme und Regenfälle, die den ganzen Schwarzwald heimsuchten, musste die Wehr am 15.Februar 1990 mehrere Keller leer pumpen und Sturmholz beseitigen.
Beim Kreisfeuerwehrtag in Wolterdingen konnte eine Wettkampfgruppe aus Burgberg erst mal das Leistungsabzeichen in Bronze nach den neuen Richtlinien erwerben.
Bei der Partnerwehr in Jenesien wurden am 07.Oktober 1990 der langjährige Kommandant Josef Gamper und sein Stellvertreter Oswald Schwarzin den Ruhestand verabschiedet.
Eine Abordnung der Burgberger Wehr reiste zu dieser Feier nach Südtirol.
1991
Leider musste über Ostern 1991 wieder eine Abordnung nach Jenesien fahren. Es galt, unserem Freund und Kameraden Josef Gamper, die letzte Ehre zu erweisen. Die Freiwillige Feuerwehr Burgberg wird Josef Gamper immer in guter Erinnerung behalten.
Das 90-jährige Bestehen der Burgberger Feuerwehr und der 20. Geburtstagdes Spielmannszuges wurde vom 14 – 17. Juni 1991 mit einem abwechslungsreichen Festprogramm gebührend gefeiert.
1992
Die Amtszeit von Teilortskommandant Wilhelm Rapp lief im Jahre 1992 aus. Da er sich nach 10-jähriger Tätigkeit nicht mehr zur Wahl stellte, galt es bei der Jahreshauptversammlung am 14. Februar einen neuen Kommandantenzu finden.
Gewählt wurde Siegfried Maier, das Amt des Stellvertreters wurde von der Versammlung an Alfred Hettich übertragen.
Die Partnerschaft mit den Floriansjüngern jenseits der Alpen (Jenesien) hatte nun schon seit 10 Jahren Bestand. Aus diesem Anlass fand ein Zusammentreffen beider Wehren vom 1. – 4. Mai in Südtirol statt.
1993
1993 war das Jahr der Jugendfeuerwehr. 25 Jahre zuvor wurde sie auf Initiative des damaligen Kommandanten Emil Maier ins Leben gerufen. Grund genug, das Kreisjugendzeltlager nach Burgberg zu holen.
Geographisch ist diese Feststellung allerdings nicht ganz korrekt, denn als Austragungsort hatte man sich für das Sportgelände des FC Weiler entschieden.
1994
Vom 30. September bis zum 3. Oktober 1994 wurde das Kreiserntedankfest zum ersten mal von der Landjugend Weiler organisiert und durchgeführt.
Dabei wurde sie am Sonntag von Angehörigen der Burgberger Wehr beim Festabzeichenverkauf unterstützt.
1995
Das 90. Jubelfest der Partnerwehr in Jenesien vom 4. – 7. August 1995 verbanden die Kameraden aus Burgberg mit einem 4 tägigen Ausflug.
Im selben Jahr wurde der langersehnte Radweg zwischen Burgberg und Königsfeld fertiggestellt, so dass einer Einweihung unter Beteiligung aller örtlichen Vereine nichts mehr im Wege stand.
1996
Nach dem Motto „klein aber fein“ feierte der Spielmannszug am 19. Oktober1996 seinen 25. Geburtstag in der Turnhalle des Schulhauses.
In der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober wurden die Wehrmänner durch die Sirene aus dem Schlaf gerissen. Ein Auto das sich entzündete, setzte die Garage in Brand.
Da die Garage durch eine Überdachung mit dem Wohngebäude verbunden war, konnte sich das Feuer rasch auf den Dachstuhl ausbreiten.
Um an die Brandherde heranzukommen, mussten Ziegel eingeschlagen werden. Gegen 8.00 Uhr Morgens konnten die Löschtrupps dann aus dem Tannenweg abrücken.
1997
Bei der Jahreshauptversammlung am 11. Januar 1997 wurde sowohl Teilortskommandant Siegfried Maier als auch sein Stellvertreter Alfred Hettich in dem jeweiligen Amt von den Wahlberechtigten bestätigt.
Der untere Bereich der Burgstraße wurde im Jahre 1997 komplett neu gestaltet. Ein schöner Brunnen wurde installiert, der sozusagen den Ortskern charakterisiert.
Alle Vereine von Burgberg nahmen dies zum Anlass, am 15. Juni ein richtiges Straßenfest zu veranstalten, das bei der Bevölkerung großartig ankam.
Am 12. Juli wurde die Freiwillige Feuerwehr Weiler u.a. auch von den Kameraden aus Burgberg bei der Brandbekämpfung unterstützt, als in der Reutenbachstraße ein Wohnhaus brannte.
1998
Das Jahr 1998 stand im Zeichen des Landesfeuerwehrtages in Freiburg, bei dem der Spielmannszug zusammen mit der aktiven Mannschaft und der Altersmannschaft am 19. Juli mitwirkte.
1999
Völlig überraschend verstarb am 13. Februar 1999 der Ehrenkommandant Emil Maier.
Er war der Mann, der Burgbergs Feuerwehrgeschichte in mühevoller Detailarbeit zu einer Chronik zusammenfasste. Sein Lebenswerk wurde in Festschriften und auch in Büchern über Burgberg veröffentlicht.
Am 17. Februar begleiteten ihn seine Feuerwehrkameraden zu seiner letzten Ruhestätte.
Eine der größten Herausforderungen an die Wehrmänner im zu Ende gehenden Jahrhundert war wohl der Orkan „LOTHAR“, der am 26. Dezember über unser Land hinwegfegte und ein Bild der Verwüstung hinterließ.
Zunächst mussten die Kreisstraßen nach Weiler und Königsfeld von umgestürzten Bäumen befreit werden. In Zusammenarbeit mit den anderen Teilortswehren ist es gelungen, auch die Straßen nach Mönchweiler und Peterzell wieder befahrbar zu machen.
2000
Das Jahr 2000 war geprägt von der Diskussion über das Thema „Feuerwehrkonzeption und Ersatzbeschaffung 2000 – 2005“.
Da einerseits die Teilorte Burgberg und Erdmannsweiler im Besitz gleichaltriger (30 Jahre) Löschfahrzeuge sind, denen der TÜV in absehbarer Zeit seine Zustimmung verweigern wird, andererseits die finanziellen Mittel der Gemeinde und die Zuschüssestark begrenzt sind, musste ein tragbarer Konsens gefunden werden, um den Brandschutz auch in Zukunft zu sichern.
Seitens der Gemeinde wurden zwei Vorschläge eingebracht. Variante A: Beschaffung eines gemeinsamen LF8/6 und der Bau eines gemeinsamen Gerätehauses im Gemarkungsgrenzbereich der beiden Teilorte.
Variante B: jeder Teilort erhält ein eigenes, kleineres Löschfahrzeug, ein neues Gerätehaus ist in diesem Vorschlag nicht vorgesehen.
Nachdem auf Einladung von Bürgermeister Fritz Link in mehreren Zusammenkünften die Meinungen ausgetauscht wurden, hat sich die Mehrheit der betroffenen Feuerwehrleute in einer entgültigen Abstimmung für die Variante B entschieden.
2001
In den vergangenen 10 Jahren konnten zahlreiche Feuerwehren in der näheren Umgebung auf eine runde Jubiläumszahl zurückblicken, deren Festlichkeiten von den Burgberger Wehrmännern als Gratulanten besucht wurden.
Im Jubiläumsjahr 2001 zählt die Freiwillige Feuerwehr Burgberg:
26 Feuerwehrmänner der aktiven Mannschaft
11 Feuerwehrmänner der Altersmannschaft
23 Spielleute im Spielmannszug
14 Jugendfeuerwehrmitglieder
Anfang 2001 begann die heiße Phase der Vorbereitungen zum großen Jubiläumsfest.
Ein Problem beschäftigte die Organisatoren allerdings von Anfang an.
Es gibt im zentralen Ortsbereich kein geeignetes Festgelände, um ein Zelt mit dem erforderlichen Fassungsvermögen aufstellen zu können.
Aus dieser Notsituation heraus wurde die Idee geboren, die Veranstaltung im Stil eines Straßenfestes durchzuführen.
Dies ist für ein Feuerwehrjubiläum sicher ungewöhnlich, doch die Veranstalter haben damit Mut bewiesen und gezeigt, dass sie prinzipiell bereit sind, neue Wege zu gehen.